Anlässlich des Internationalen Frauentags 2024 am 8. März haben wir unsere Eigenstudien durchforstet und präsentieren Ihnen hier einige ausgewählte Daten zu Lebenswelten und Werten 16- bis 29-jähriger Österreicherinnen.
Lebenszufriedenheit junger Frauen und Blick in die Zukunft
83 Prozent der jungen Österreicherinnen sind mit ihrem Leben alles in allem zufrieden. 46 Prozent blicken auch durchaus optimistisch in die persönliche Zukunft. Aber nur 19 Prozent sind für die Zukunft unserer Gesellschaft zuversichtlich. Die gesellschaftlichen Herausforderungen unsere Zeit hinterlassen im Leben junger Frauen offensichtlich deutliche Spuren.
Junge Österreicherinnen beschreiben ihre krisenassoziierte Stimmung am häufigsten mit den Begriffen „Unsicherheit“ (23 Prozent), „Frustration“ (20 Prozent), „Hilflosigkeit“ (18 Prozent) und „Angst“ (12 Prozent). Nur 2 Prozent bleiben trotz der aktuellen Krisendynamiken gelassen.
Selbstmanagement im Krisenmodus
Um psychisch die Balance zu halten, setzen junge Frauen allem voran auf „signifikante Andere“ (gute Freunde und Freundinnen: 58 Prozent, Familie: 49 Prozent), aber auch auf ausreichend Schlaf (47 Prozent) und Erholung in der Natur (44 Prozent).
Um trotz gesellschaftlichem Krisenmodus mental gesund zu bleiben, hat sich rund jede Fünfte (19 Prozent) dafür entschieden, die tagesaktuellen Debatten bestmöglich zu meiden und Nachrichten in den Medien möglichst wenig mitzuverfolgen.
Jobchancen und Gleichstellung der Geschlechter
Mit kritischem Blick auf den Gender Pay Gap zeigt sich: Für 87 Prozent der jungen Österreicherinnen ist eine gute Bezahlung im Beruf wichtig. Ein „guter Job“ punktet aus Sicht junger Frauen aber nicht nur mit dem guten Gehalt, sondern auch mit Arbeitsplatzsicherheit, einem gutem Betriebsklima sowie ausreichend Freizeit neben dem Beruf. Übrigens: 73 Prozent der jungen Frauen meinen, dass die Lehre heute, in einer Zeit, die von großer Zukunftsunsicherheit geprägt ist, eine sehr gute Berufsperspektive bietet.
Bei der Job-Suche setzen junge Frauen allem voran auf Job-Börsen im Internet (57 Prozent), AMS (41 Prozent) sowie Internetseiten von Firmen, Organisationen und Behörden (40 Prozent).
Im Hinblick auf die kommende Europawahl interessant: 50 Prozent der jungen Österreicherinnen verbinden mit der EU die Möglichkeit, in einem anderen Land der EU zu leben und zu arbeiten.
Von der EU wünschen sich 46 Prozent der jungen Österreicherinnen, dass sie den Fokus auf Schaffung von Arbeitsplätzen legt. 41 Prozent sehen auch Maßnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter als Handlungsauftrag der Europapolitik.
Urlaub ist Auszeit
Im Urlaub zieht es junge Frauen ins Ausland, nur 21 Prozent verbringen den Urlaub vorwiegend in Österreich. Am liebsten machen junge Frauen einen klassischen Badeurlaub am Meer (78 Prozent) und/oder Städtereisen (69 Prozent). Exzessive Partystimmung steht für die breite Mehrheit der jungen Österreicherinnen nicht im Vordergrund. Nur für 13 Prozent ist Party, Feiern und Tanzen als Urlaubserlebnis sehr wichtig.
Engagement durch die lebensweltliche Brille junger Frauen betrachtet
Geht es darum, die Öffentlichkeit auf wichtige politische Anliegen aufmerksam zu machen, setzen junge Frauen auf Online-Partizipation: 61 Prozent meinen, dass man am besten auf ein Thema aufmerksam machen kann, wenn man einen Beitrag auf Social Media teilt oder „liked“, 60 Prozent halten es für zielführend, einen Kommentar auf Social Media zu posten.
Geht es hingegen darum, selbst einen Beitrag zu leisten, um die Dinge in der Welt zu einem Besseren zu verändern, setzen jungen Frauen allem voran auf Spenden (Sachspenden: 70 Prozent Nennungen, Geldspenden: 68 Prozent) sowie Freiwilligenarbeit in einer Organisation oder einem Verein (67 Prozent).
Interessantes Detail: Nur jede dritte junge Österreicherin (34 Prozent) glaubt, dass es etwas bringt, einer Partei beizutreten, um die Politik in wichtigen Fragen unserer Zeit „anzustupsen“ und sie zum Handeln zu bringen.
Datenquellen: Generation Nice: Jugend in der Multikrise – Eigenstudie der Instituts für Jugendkulturforschung (2023); Jugend-Wertestudie 2023 – Eigenstudie des Instituts für Jugendkulturforschung in Kooperation mit tfactory (2023); Europabild junger Österreicher*innen in der Krise – Eigenstudie der Instituts für Jugendkulturforschung (2022/2023); Generation Corona und die Arbeitswelt von morgen – Eigenstudie des Instituts für Jugendkulturforschung (2022)
Umfangreiche Datenbasis für Sekundäranalysen und Expertisen
Im Rahmen unserer Eigenstudien erheben wir kontinuierlich Repräsentativdaten zu Kids, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Daten liegen in ausführlichen Datentabellen vor und werden von uns im Rahmen unserer Forschungsprojekte auch für statistische Sonderauswertungen herangezogen.
Mit diesen Exklusivdaten des Instituts für Jugendkulturforschung schaffen wir eine wichtige Grundlage, um ein differenziertes Verständnis verschiedener Dialog- und Zielgruppenbedürfnisse innerhalb des jungen Bevölkerungssegments zu entwickeln. Selbstverständlich fließen diese Exklusivdaten in sämtliche Sekundär(daten)analysen und Expertisen, die wir für unsere Auftraggeber und Auftraggeberinnen erstellen, ein.
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