Lektüre-Tipp: Jugend, Medien, Freizeit

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Auf den Spuren digitaler „Media Maniacs“: Medien als Teil jugendlicher Freizeitwelten

Mit ihrer Begeisterung für Neues lässt die digitale Jugend vage erahnen, in welche Richtung sich unsere digitale Gesellschaft zukünftig entwickeln könnte. Digitale Medien bedeuten erweiterte Erfahrungsräume. Sie liefern Inspiration für individuelle Identitätsarbeit, sie unterstützen aber auch die jugendkulturelle Vergemeinschaftung.

Vor allem in den jugendlichen Freizeitwelten spielen Medien und digitale Technologien eine große Rolle. Online- und Offline-Erfahrungen sind hier grundsätzlich nicht strikt getrennt, sondern greifen dank mobilem Internet ineinander. Mediale Angebote werden von Jugendlichen häufig sozial eingebettet, etwa beim gemeinsamen Binge-Watching oder bei Gaming-Sessions. Jugendkulturen präsentieren sich darüber hinaus als Umschlagplatz für digitale Trends. Neben der Fitness-Szene, der Fußball-Szene und der mobilitäts­orientierten Auto- und Motorrad-Szene zählen die Gamer-Szene sowie die TikTok- und Instagram-Szene zu den Top-5 der bei jungen Österreicher*innen populären jugendkulturellen Szenen, wobei die männliche Jugend stärker auf Gaming setzt, die weibliche Jugend hingegen stärker auf Social Media-Trends rund um Instagram, TikTok und Co.  

Im aktuellen Medienimpulse-Schwerpunktheft Medien in der Jugendarbeit begibt sich Dr. Beate Großegger auf die Spuren der digitalen Jugend. Bezugnehmend auf aktuelle Forschungsdaten des Instituts für Jugendkulturforschung zeigt sie, wie sehr die nachrückende Generation durch digitale Technologien geprägt ist.

Der Beitrag ist ab sofort online verfügbar:

Zeitempfinden und jugendkulturelle Freizeitwelten:

  • Unter dem Titel „Leisure is Pleasure. Zeitempfinden und jugendkulturelle Freizeitwelten“ finden Sie einen weiteren Fachbeitrag des Instituts für Jugendkulturforschung in: Florian Arlt, Arno Heimgartner (Hg.): Zeit und Offene Kinder- und Jugendarbeit, Wien: LIT Verlag, 2022.
  • Freizeit hat aus Sicht junger Menschen immer mit „frei von den Erwartungen anderer sein“ zu tun. Interessant in diesem Zusammenhang ist, was Pre-Teens und Teenager mit „frei sein“ assoziieren und wie sie es begründen: „Viel Freizeit haben, also, dass man nicht immer Stress hat“, „Frei von Sorgen sein: runterkommen“, „Rausgehen dürfen“, „Es gemütlich haben: Man arbeitet ja so viel und, wenn man frei hat, will man sich beruhigen“ oder „Auch einmal allein sein: Ich bin gerne einmal allein. Und da fühle ich mich immer sehr frei. Und das ist immer sehr schön“. Diese Statements stimmen nachdenklich, zumal sie vermitteln, wie wenig selbstbestimmt sich junge Menschen in Teilzeitwelten fernab ihrer Freizeit empfinden. Und sie verweisen darauf, dass sich junge Menschen in der Schule, in der Ausbildung und im Beruf hohen Anforderungen gegenübersehen und gelegentlich wohl auch überfordert sind. Man kann es auch schärfer formulieren und sagen: Außerhalb der Freizeit fühlen sich junge Menschen selten frei, in der Freizeit hingegen schon. Und das ist ein wesentlicher Grund, warum ihnen als Eigenzeit gestaltbare, frei verfügbare Zeit subjektiv so wichtig ist.

Wir wünschen eine anregende Lektüre!

Mit lieben Grüßen,

Ihr jugendkultur.at-Team