Jugendkultur.at Logo

Presseinformation, 8.10.2024

Studie „Wie wir leben wollen“ soeben erschienen: Daten zeigen Bruchlinie zwischen jungen Fußfassern und Pensionisten, aber auch zwischen Männern und Frauen

Das Institut für Jugendkulturforschung hat im Sommer 2024 800 repräsentativ ausgewählte Personen im Alter von 17 bis 79 Jahren zu ihren Lebensentwürfen und ihrer aktuellen Lebenssituation befragt. Die Studie ist soeben erschienen und zeigt, dass junge Menschen in der biografischen Phase des Fußfassens heute sehr gefordert sind.

Unbeschwerte Jugend war gestern: Junge Bevölkerungsgruppen fühlen sich gestresst

Erwachsenwerden ist nicht einfach, auch und gerade in der heutigen Zeit. Je jünger die Befragten, desto komplizierter und stressiger wird der persönliche Alltag erlebt:

In der Gruppe der jungen Fußfasser lebt derzeit nur jeder Vierte weitgehend sorgenfrei

Junge Menschen werden immer später „richtig erwachsen“. Bis Mitte 30 reicht heute die biografische Phase, in der sich junge Menschen etablieren und privat wie beruflich im Leben Fuß fassen. In der Forschung spricht man von einer „langanhaltenden Jugend“.

In dieser Zeit des schrittweisen Erwachsenwerdens leben junge Menschen, wie die Studie zeigt, ein tendenziell eher schnelles Leben, sie sind mehrheitlich nicht sorgenfrei und sie leben eher schlicht als luxuriös. Die Sehnsucht nach einem guten Lebensstandard ist bei den Fußfassern vermutlich gerade deshalb deutlich spürbar:

  • Jeder und jede Vierte in der Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsen bis 35 Jahre (26%) bekennt sich offen zu einer betont materialistischen Lebensorientierung und zielt auf einen überdurchschnittlichen Lebensstandard.
  • Weitere 27% streben allem voran eine sichere Existenzgrundlage und damit verbunden ein in finanzieller Hinsicht sorgenfreies Leben an.
  • Selbstverwirklichungsorientiert-abenteuerlustiges Globetrottertum und wenig sesshafte Berufsbiografien sind im Kontext persönlicher Lebensentwürfe lediglich für 2% der jungen Fußfasser interessant.

Der Anteil derer, die mit ihrer derzeitigen Lebenssituation zufrieden sind, ist bei den jungen Fußfassern deutlich geringer als bei den Pensionistinnen und Pensionisten:

„Für junge Menschen bedeutet die Lebensphase des Fußfassens heute eine doppelte Herausforderung. Sie müssen all die Entwicklungsaufgaben, die mit dem Erwachsenwerden verbunden sind, bewältigen und das vor dem Hintergrund anhaltender Krisenbelastungen und unsicherer Zukunftsperspektiven“, so Studienautorin Dr. Beate Großegger. „Es braucht differenzierte Ansätze, um junge Menschen in dieser biografischen Phase angemessen zu unterstützen, denn nicht alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen erleben die Herausforderungen gleich. Pensionistinnen und Pensionisten sind im Vergleich zu den jungen Fußfassern eine deutlich homogenere Gruppe.“

Was junge Fußfasser und „Best Agers“ im Ruhestand verbindet: ein Gutteil lebt materiell bescheiden

In der Gruppe der jungen Fußfasser (Jugendliche und junge Erwachsene bis 35 Jahre) beschreiben 5 von 10 Befragten (50%) ihr materielles Leben als derzeit (eher) einfach und schlicht. Bei den Pensionistinnen und Pensionisten leben sogar 6 von 10 Befragten (61%) in materieller Hinsicht (eher) bescheiden.

Die Lebenszufriedenheit der Pensionisten ist dennoch hoch: 2 von 3 Befragten (65%), die bereits in Pension sind, bezeichnen ihre aktuelle Lebenssituation alles in allem als gut oder zumindest eher gut.

Und die Studie zeigt ein weiteres interessantes Detail: Die „neue Alten“ sind nicht nur überdurchschnittlich lebenszufrieden, sie führen meist auch kein langweiliges „Seniorenleben“.

  • In der Gruppe der Pensionistinnen und Pensionisten bezeichnen 4 von 10 Befragten (38%) den persönlichen Alltag im Ruhestand als abwechslungsreich oder zumindest eher abwechslungsreich.
  • Lediglich 18% aus dem Best-Ager-Segment der Babyboomer empfinden ihre aktuelle Lebenssituation als (eher) eintönig; zum Vergleich: in der Generation Z dominiert bei jedem und jeder Dritten eigenen Angaben zu Folge Monotonie den persönlichen Alltag; Grafik downloaden: Wie empfinden Sie Ihr derzeitiges Leben? – abwechslungsreich vs. eintönig im Generationenvergleich

Die Studienergebnisse weisen auch auf markante Unterschiede zwischen den Geschlechtern hin

Männer und Frauen erleben ihren persönlichen Alltag zum Teil völlig anders. Dies zeigt die Studie „Wie wir leben wollen“ deutlich:

  • Männer sind zu einem höheren Prozentsatz sorgenfrei oder zumindest eher sorgenfrei. Frauen beschreiben ihr Leben hingegen zu einem höheren Anteil als sorgenvoll.
  • Männer empfinden ihr Leben darüber hinaus zu einem höheren Prozentsatz als unkompliziert. Und auch der Prozentsatz derer, die das eigene Leben als abwechslungsreich oder zumindest eher abwechslungsreich beschreiben, ist bei den Männern deutlich höher als bei den Frauen.
  • Frauen bezeichnen ihr derzeitiges Leben hingegen zu einem höheren Anteil als stressig oder zumindest eher stressig. Und bei den Frauen ist auch der Prozentsatz derer, die eher einfach und bescheiden leben, mit 62% Nennungen deutlich höher als bei den Männern (49%).

Die Studie „Wie wir leben wollen: Lebensentwürfe und Lebensrealitäten im Generationen- und Lebensphasenvergleich“ ist Teil eines aktuellen Forschungsschwerpunktes des Instituts für Jugendkulturforschung zum Thema „Lebensqualität“.

Das Studienpaket ist im freien Verkauf erhältlich; weitere Infos unter: Neue generationlab-Studie: Wie wir leben wollen – Institut für Jugendkulturforschung. Bestellung über unseren Webshop: Studie 2024: Wie wir leben wollen oder gerne auch mit Bestellformular per Mail.

Weitere aktuelle Projekte im Rahmen dieses Eigenforschungsschwerpunktes:

  • Fokusgruppenexploration: Ein gutes Leben aus Sicht Jugendlicher (2024) – lesen Sie mehr
  • Best Agers-Special: Mobilität, Konsum, Medien, Freizeit. 50- bis 75-Jährige & werberelevante Zielgruppe bis 49 Jahre im Vergleich – Sekundärdatenanalyse (2024); Daten in Kürze verfügbar, lesen Sie mehr: Best Ager-Special – Institut für Jugendkulturforschung
  • Vorträge, Beratung und qualitative Vertiefung zum Thema „Lebensqualität“ auf Anfrage

Rückfragenachweis & Bestellung:

Institut für Jugendkulturforschung
Alserbachstraße 18 / 7.OG, 1090 Wien
Mail: studien@jugendkultur.at

Impressum:

Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung
A-1090 Wien, Alserbachstraße 18, T +43 1 5326795
E-Mail: jugendkultur@jugendkultur.at, Internet: jugendkultur.at
D-22043 Hamburg, Oktaviostraße 74, T +49 40 37503533
E-Mail: office@jugendkulturforschung.de, Internet: jugendkulturforschung.de

ZVR-Zahl: 547713805, UID: ATU52797503

Im Zuge der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die am 25. Mai 2018 in Kraft trat, möchten wir Sie darüber informieren, dass wir alle erforderlichen Maßnahmen gesetzt haben, um bei der Kontaktaufnahme mit Ihnen alle gesetzlichen Anforderungen rund um den Datenschutz zu erfüllen. Wie gewohnt behandeln wir Ihre Daten selbstverständlich vertraulich und nutzen diese ausschließlich für die Zusendung von Informationen, Angeboten und Einladungen. Wir freuen uns, wenn Sie auch weiterhin informiert bleiben möchten und wir Ihnen Angebote und Einladungen zu unseren Veranstaltungen und Studien zusenden dürfen. Wenn Sie damit einverstanden sind, müssen Sie nichts weiter tun.

Wir verstehen diese Nachricht als kostenlosen Service für unsere bestehenden und zukünftigen Auftraggeber*innen, die unsere jahrzehntelange Arbeit im Bereich der Jugendforschung, des Jugendmarketings und der Trendforschung schätzen. Sollten Sie die Zusendung nicht mehr wünschen, ersuchen wir um Ihre Abmeldung unter dem untenstehenden Abmeldelink. Sie können Zusendungen auch zu jedem späteren Zeitpunkt abbestellen. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

Falls die Mail nicht korrekt angezeigt wird, können Sie sie im Browser ansehen
Newsletter abbestellen