Wie wählen junge ÖsterreicherInnen? Wie sehen sie das Amt des Bundespräsidenten? Wie zufrieden sind sie mit der Regierung? Und wie denken sie über Neuwahlen? Zwei Studien des Instituts für Jugendkulturforschung liefern Antworten.
- Schlüsselergebnisse aus beiden Studien sowie zwei ausführliche Dossiers finden Sie hier.
STUDIE 1: Vorwahlbefragung zur Bundespräsidentenwahl 2016 – 1. Wahlgang
Die Themen: Einstellungen zum Amt des Bundespräsidenten, Bekanntheit der KandidatInnen, Sonntagsfrage: Wie werden die jungen ÖsterreicherInnen wählen?, Werbemitteltrends: Die Plakatkampagnen der KanditatInnen
Die Befragung: In den ersten beiden Aprilwochen wurden vom Institut für Jugendkulturforschung österreichweit 500 junge Österreicher und Österreicherinnen im Alter von 16 bis 29 Jahre zur Bundespräsidentschaftswahl 2016 befragt. Die Stichprobe wurde nach Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesländern geschichtet. Die Befragung erfolgte online.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Die österreichischen JungwählerInnen finden: der Bundespräsident ist wichtig. Nur 20 Prozent meinen, dass das Amt abgeschafft werden soll.
- Sind die KandidatInnen zu alt für junge WählerInnen? Mitnichten. Zwei Drittel der Befragten haben am relativ hohen Alter der Kandidierenden überhaupt nichts auszusetzen.
- Die höchste Bekanntheit unter den jungen WählerInnenn hat Spaßkandidat Richard Lugner, 64 Prozent kennen ihn. Mit diesem Wert kann nur Alexander Van der Bellen (63 Prozent) mithalten. Irmgard Griss (46 Prozent), Norbert Hofer (45 Prozent) und Andreas Khol (43 Prozent) liegen deutlich dahinter. Eine dramatische Schwäche in der spontanen Bekanntheit zeigt sich bei Rudolf Hundstorfer. Nur 39 Prozent bringen seine Person mit der Kandidatur zum Bundespräsidenten in Verbindung.
- Würden alleine die unter 30-jährigen WählerInnen über den zukünftigen Bundespräsidenten entscheiden, kämen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer in die Stichwahl. 42 Prozent der unter 30-jährigen, die sich bereits für eine/n der KandidatInnen entschieden haben, wollen Alexander Van der Bellen ihre Stimme geben. 20 Prozent Norbert Hofer.
- Alexander Van der Bellen ist der Hero der höheren, Norbert Hofer der niedrigen und mittleren Bildungsmilieus. Alexander Van der Bellen liegt bei den höher gebildeten jungen WählerInnen voran. In den niedrigen und mittleren Bildungsmilieus muss er sich Norbert Hofer geschlagen geben.
Lesen Sie mehr im Dossier des Instituts für Jugendkulturforschung zur Bundespräsentenwahl 2016 – Wahrgang 1:
STUDIE 2: Vorwahlbefragung zum zweiten Wahlgang − „Stichwahl” vom 22.5.2016
Die Themen: Sonntagsfrage: Wie werden die jungen Österreicher/innen wählen?, Bewertung der Rolle des Bundespräsidenten, Einstellung zu Neuwahlen des Nationalrates
Die Befragung: In den ersten beiden Maiwochen wurden vom Institut für Jugendkulturforschung österreichweit 300 junge Österreicher und Österreicherinnen im Alter zwischen 16 und 29 Jahre befragt. Die Stichprobe wurde nach Geschlecht, Alter, Bildung und Bundesländern geschichtet. Die Befragung erfolgte online.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Würden alleine die unter 30-jährigen Wähler über den zukünftigen Bundespräsidenten entscheiden, würde van der Bellen das Rennen machen. Der grüne Kandidat käme auf 58 Prozent der Stimmen, Norbert Hofer auf 42 Prozent.
- Van der Bellen ist der Kandidat der urbanen Bildungsschichten und der Frauen, Hofer punktet bei männlichen Jungwählern mit mittlerer und niedriger formaler Bildung.
- Unzufriedenheit mit der Regierungsspitze: Die Hälfte der jungen Österreicher befürwortet den Rücktritt Werner Faymanns. Ein Drittel will, dass auch Reinhold Mitterlehner den Hut nimmt.
- Aber Wunsch nach Kontinuität in der Regierungsarbeit: Nur rund ein Viertel wünscht sich vorgezogene Neuwahlen des Nationalrats. Die Hälfte möchte erst zum nächsten regulären Termin wählen, ein weiteres Viertel positioniert sich in dieser Frage nicht.
- Grüne und FPÖ Kopf an Kopf. Im Falle vorgezogener Neuwahlen des Nationalrats würden jeweils 3 von 10 Jungwählern grün bzw. blau wählen. Die Regierungsparteien kämen zusammen nur mehr auf 23% der Stimmen.
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