Bilder sind die neuen Worte

Neue Studie zum Umgang mit Bildern im Web

Anlässlich des 13. Safer Internet Day am 9. Februar 2016 präsentiert die Initiative Saferinternet.at die Ergebnisse der vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführten Studie „Der Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Bildern im Internet“.

 


 

Kommunikation mit Bildern gewinnt immer mehr an Bedeutung. Soziale Netzwerke und Smartphones haben hier völlig neue Möglichkeiten geschaffen. Nicht umsonst kürte die englische Oxford-Dictionaries-Redaktion „Emoji“ zum Wort des Jahres 2015.

Fotoplattformen wie Instagram oder Snapchat erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Vor allem Kinder und Jugendliche nehmen bei dieser Entwicklung eine Vorreiterrolle ein und treiben diese stark voran. Saferinternet.at, koordiniert vom ÖIAT in Kooperation mit der ISPA, beauftragte das Institut für Jugendkulturforschung daher mit einer Studie zum Thema „Der Umgang von Kindern und Jugendlichen mit Bildern im Internet“. Bei dieser repräsentativen Online-Umfrage wurden 407 Jugendliche zwischen 11 und 17 Jahren zu ihrem Umgang mit Bildern im Internet befragt. Zusätzlich wurde mit 100 Kindern von 8 bis 10 Jahren zu diesem Thema in Workshops gearbeitet.

 

Lesen Sie hier die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

 

  • Neun von zehn Jugendlichen veröffentlichen regelmäßig Fotos und Videos.

Das Internet hat sich als wichtiger Teil der kreativen Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen etabliert. Die vom Institut für Jugendkulturforschung im Auftrag von Saferinternet.at durchgeführte Studie zeigt, dass dabei besonders Bilder eine große Rolle spielen: Bereits 88% der Jugendlichen veröffentlichen pro Woche zumindest ein Foto oder Video im Internet. Mehr als ein Drittel (35%) teilt wöchentlich sogar mehr als zehn Bilder in Sozialen Netzwerken.Am häufigsten wird WhatsApp zum Teilen von Bildern genutzt (89%), gefolgt von Facebook (56%). Dahinter liegen bereits die Bilder-Netzwerke Instagram (51%), Snapchat (39%) und YouTube (13%). Besonders auffällig: Instagram wird von doppelt so vielen weiblichen wie männlichen Jugendlichen genutzt. Bei Snapchat ist dieser Unterschied sogar noch größer (58% zu 22%).

  • Mehr als nur Schnappschüsse: Jugendliche stecken viel kreative Energie in das Erstellen von Bildern.

Ihre Ansprüche an Fotos und Videos sind hoch. Neun von zehn Jugendlichen (89%) haben zumindest schon einmal Fotos oder Videos digital bearbeitet, fast die Hälfte (47%) macht dies regelmäßig vor dem Posten.

Die beliebtesten Motive der Jugendlichen sind dabei sie selbst (68%), dicht gefolgt von „FreundInnen“ (57%) und „besonderen Momenten“ aus ihrem Leben (49%), aber auch „Lustiges und Originelles“ (49%).

  • Bilder und Emojis sagen mehr als 1000 Worte.

Jugendliche sind Vorreiter, wenn es darum geht, sich mit Bildern online zu unterhalten. Wenn sich Jugendliche beispielsweise mitteilen, „wie es ihnen geht“, verwenden bereits sieben von zehn Jugendlichen am liebsten Texte mit Emojis (70%), 17% Fotos oder Videos zusammen mit Text und jeder Zehnte postet ein „Selfie“.

Emojis sind also ein gutes Beispiel dafür, dass Texte und Bilder in der Online-Kommunikation immer häufiger kombiniert werden. Auf Platz 1 der Emoji-Hitliste liegt bei Jugendlichen übrigens das lachende Gesicht mit Freudentränen, bei den Kindern das Gesicht mit Kussmund und Herz.

  • Urheberrecht ist für Jugendliche eine Herausforderung.

Das aktuelle Urheberrecht ist für Jugendliche eine große Herausforderung. Jeder Dritte kennt sich laut eigenen Angaben nicht ausreichend damit aus. 38% der Jugendlichen haben sogar Angst davor, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten, wenn sie fremde Inhalte aus dem Internet bearbeiten. Dabei ist gerade das Bearbeiten und kreative Neugestalten von Inhalten anderer ein wichtiger Bestandteil der Netzkultur und Online-Kommunikation.

  • Eltern verletzen Privatsphäre ihrer Kinder.

Doch nicht nur das Urheberrecht beschäftigt die jungen Nutzer, auch das „Recht am eigenen Bild“ sehen viele gefährdet. 65% ärgern sich darüber, wenn Eltern Bilder von ihren Kindern posten, ohne sie vorab zu fragen. Vor allem Kinder im Volksschulalter fühlen sich hier oft richtig machtlos.